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Zwei Neutronensterne verschmelzen und explodieren. Erstmals fingen Forscher ein solches Ereignis direkt ein. Und lösen Grundfragen der Astronomie. © ESO/L. Calçada/M. Kornmesser

Gerade den Nobelpreis eingesackt und nun das: Die Gravitationswellenjäger fangen das Echo einer Sternenexplosion ein und katapultieren die Astronomie in eine neue Ära.


Von Ulrich Schnabel  -- 16. Oktober 2017

Das Leben schreibt bekanntlich die besten Geschichten, und die Erforschung der Gravitationswellen gehört sicher zu den schönsten Storys der modernen Wissenschaft: Rund 100 Jahre lang blieben sie verborgen, wie Dornröschen hinter der Märchenhecke, und alle Nachweisversuche scheiterten. Dann wurden sie endlich entdeckt, verkündet fast auf den Tag genau 100 Jahre, nachdem Einstein sie postuliert hatte. Und seither geht es Schlag auf Schlag: Immer neue Gravitationswellenfunde wurden in den vergangenen Monaten vermeldet, gerade wurde ihr Nachweis mit dem Nobelpreis geehrt und nun das nächste große Ding: Weltweit jubeln Astronomen über einen ganz besonderen Fund, der gleich mehrere kosmische Rätsel auf einmal löst.

"Es kommt nur selten vor, dass ein Wissenschaftler Zeuge des Beginns einer neuen Ära werden kann", sagt die italienische Astronomin Elena Pian, eine der Entdeckerinnen. Doch der heute vorgestellte Fund sei genau ein solch historischer Moment. Ähnlich euphorisch klingen ihre Kollegen. "Wir befinden uns jetzt im Zeitalter der Multi-Messenger-Astronomie!" So triumphierend formuliert es der britische Astrophysiker Andrew Levan, Autor eines von insgesamt sieben (!) Fachartikeln, in denen die Entdeckung in den Zeitschriften Nature und Nature Astronomy ausgebreitet wird.

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